Pflanzen können Nährstoffe nicht nur über die Wurzeln, sondern auch über das Blatt aufnehmen.
Die Aufnahme erfolgt über die Kutikula und über Spaltöffnungen am Blatt. Die Aufnahme über die Spaltöffnungen ist gering und nach heutigen Erkenntnissen unbedeutend. Die größere Rolle spielt die kutikuläre Aufnahme. Die Aufnahme der Nährstoffe ist vom Quellzustand und der Dicke der Kutikula abhängig. Das erklärt, dass die Tageszeit und die momentane Witterung, bzw. die relative Luftfeuchte, die wichtigste Rolle bei der Aufnahme der Spurenelemente und Nährstoffe spielt. Die frühen Morgenstunden und späte Abendstunden sind in der Regel der ideale Zeitpunkt, um eine zu schnelle Abtrocknung der Kutikula zu verhindern. Nur eine gut befeuchtete Kutikula bleibt gequollen und kann Nähr- und Stärkungsmittel optimal aufnehmen.
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Die ideale Anwendungstemperatur liegt zwischen 15- 20°C. Auf zu nassen Blättern, oder bei Regen sofort nach der Applikation, tropft der Nährstoff ab und die Aufnahmewirkung ist bedeutungslos. Dies gilt vor allem für reine Nährsalze, nicht für gut formulierte Blattdünger.
Die Blattdünger müssen so formuliert sein, dass die Pflanzen die Nährstoffe gut aufnehmen können. Viele Blattdünger liegen als wasserlösliche Salze vor. Bei formulierten Blattdüngern (z.B. Suspensionen) ist durch Zusatz von Netz-, Haft- und Absorptionsmittel die Verteilung, die Regenfestigkeit und das Eindringvermögen gegenüber Salzen verbessert. Bei der Anwendung von salzhaltigen Produkten ist der Stress auf das Blatt größer als bei hochwertig formulierten Produkten. Darüber hinaus waschen sie bei Regen leicht ab.
Bei der Magnesium-Blattdüngung liegt der Vorteil bei den formulierten Magnesium-Produkten, wie z.B. Suspensionen. Bei diesen ist die Magnesiumaufnahme höher als bei der Anwendung von Bittersalz. Daraus resultiert, dass bei formulierten Magnesium-Produkten mit kleineren Aufwandmengen ein größerer Erfolg als bei Salzen erzielt wird.
Blattdüngung – die Ergänzung zur Bodendüngung
Eine Blattdüngung eignet sich besonders bei Spurenelementen, da man von diesen nur einige hundert Gramm pro Saison benötigt. Bei den Sekundärelementen, von denen die Rebe einige dutzende Kilogramm im Jahr benötigt, bietet sich die Blattdüngung als Ergänzung in Versorgungsengpässen an.
Bei den Hauptnährstoffen (N, P, K) ist der Bodenvorrat unumgänglich.
Warum Blattdüngungen?
Die Blattdüngung wird vor allem gewählt, wenn bereits sichtbare Mangelerscheinungen (z. B. bei Elementen wie Mangan, Bor, Eisen, Magnesium etc.) aufgetreten sind. Aber auch ein latenter (= nicht sichtbarer) Mangel (in der Regel Spurenelemente) sollte behoben werden.
Bei Hauptnährstoffen (N,P, K) kommt die Blattdüngung an Grenzen.
Größere Bedeutung muss man dem nicht sichtbaren, latenten Mangel geben. Dieser nicht sichtbare, aber dennoch physiologisch wirksame Mangel hat Einfluss auf Ertrag und Qualität.
Die Versorgung von Spurenelementen ist die Stärke der Blattdüngung. Hier gibt es geeignete Blattdünger um den geringeren Bedarf der Rebe zu sichern. Aus diesem Grund reichen in der Regel eine 1- bis max-3 malige Applikation aus, um die Rebe zu versorgen.
Bei sauren und leichten Böden unterliegen die enthalten Spurenelemente einer verstärken Auswaschung. Dort ist mit einer Unterversorgung zu rechnen. Bei sehr hohen pH-Werten im Boden ist mit einer Mangelsituation zu rechnen. Hier verschlechtert die Alkalität des Bodens die Verfügbarkeit der vorhandenen Nährstoffe.
Die Blattdüngung geht im Vergleich zu der Bodendüngung effektiver mit den Düngemitteln um. Daher bietet der Einsatz von Blattdüngern in Zeiten ständig steigender Kosten für die Grunddüngung eine wirtschaftliche Alternative, um flexibel auf Bedarfsspitzen reagieren zu können.
Mit der Blattdüngung können die fehlenden (Spuren-)Nährstoffe kurzfristig und gezielt sofort pflanzenverfügbar zugeführt werden.
Vorteile von Blattdüngungsmaßnahmen
Auch wenn der Boden optimal mit Nährstoffen versorgt ist, ist die bedarfsgerechte Versorgung mit Haupt- und Spurennährstoffen nicht immer gesichert.
Hohe pH-Werte bei Spurenelementen (z.B. Eisen, Mangan, Bor, Zink) und niedrige pH-Werte bei Haupt- und Sekundär-elementen (z.B. Phosphor, Magnesium, Calcium) sowie Molybdän vermindern die Verfügbarkeit, da die Elemente festgelegt werden.
Trockenheit, kühle Witterung, Bodenverdichtungen und/oder Staunässe führen zu einem mangelhaften Nährstofffluss zur Wurzel und damit zu einer reduzierten Aufnahme durch die Pflanze. Mit der Blattdüngung können Nährstoffe direkt – ohne den Umweg über den Boden – gegeben werden.
Durch Bodenbegrünungen geht in trockenen Perioden das Angebot an verfügbaren Nährstoffen erheblich zurück, da die Begrünung als Konkurrenz auftritt.
Antagonismen durch Nährstoffüberversorgung im Boden tun ihr Übriges dazu. Besonders wichtig ist das Verhältnis von Magnesium zu Kalium: durch eine Überversorgung mit Kalium wird automatisch ein Magnesiummangel induziert. Durch gezielte Blattdüngungsmaßnahmen, hier z.B. mit Magnesium, kann dieses Ungleich-gewicht behoben und dadurch bedingte Wachstumsstö-rungen überwunden bzw. verhindert werden.
Krankheiten und Schädlinge schwächen die Pflanzen. Die Versorgung kann dadurch gestört werden. Die Folge sind Nährstoffmangelerscheinungen. Durch Zusatz von Blattdüngern kommt es zu einer raschen Kräftigung der Kulturen. Auf der anderen Seite sind aber schlecht mit Nährstoffen versorgte Pflanzen auch anfälliger für Krankheiten. Eine rundum ausgewogen ernährte Pflanze ist widerstands-fähiger gegen Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall.
Die Ausbringung der Blattdünger kann über die ganze Vegetationsperiode erfolgen, besonders zu den Zeiten, in denen bestimmte Elemente besonders gebraucht werden. Eine Blattdüngung kann meist mit den Pflanzenschutzmaßnahmen kombiniert werden.
- Sichere und schnelle Behebung von Bormangel
- Hohe Pflanzenverträglichkeit
- Schnelle Aufnahme über das Blatt
- Verbesserte Formulierung, rieselfähiges Mikrogranulat
- Zugelassen für den ökologischen Land- und Gartenbau
Die Versorgung der Pflanzen mit Mikronährstoffen muss stimmen
Ebenso wie die Hauptnährstoffe haben auch die Mikro- oder Spurennährstoffe Aufgaben im Stoffwechsel der Pflanze zu erfüllen, bei denen sie nicht ersetzt werden können. Dazu müssen sie in der Pflanze in ausreichender Menge und im günstigen Verhältnis zueinander vorhanden sein. Anderenfalls treten unweigerlich Mangelschäden in Form von Ertrags- oder Qualitätsverlusten auf.
Das Ausmaß der Schäden ist – abhängig von den fehlenden Nährstoffen und dem Grad des Mangels – sehr unterschiedlich. Es reicht vom Totalverlust im Extremfall bis hin zu begrenzten Einbußen beim sogenannten latenten Mangel, bei dem kein eindeutiges Schadbild auf eine Mangelernährung schließen lässt. Als indirekte Wirkung kommt bei Mangel die höhere Infektionsneigung oder verstärkter Insektenbefall als Folge verminderter Widerstandskraft hinzu.
Woher kommt Mikronährstoffmangel?
Gründe für eine unausgewogene Ernährung der Pflanzen mit Spurennährstoffen gibt es eine ganze Menge. So schränken Trockenheit oder Kälte die Verfügbarkeit ein und Auswaschung lässt den Boden verarmen. Unzureichender Bodenvorrat wird durch hohen Entzug verstärkt. Oft ist auch ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert im Boden für die schlechte Verfügbarkeit von Nährelementen verantwortlich. Die Festlegung bestimmter Nährstoffe durch Überdüngung mit Hauptnährstoffen stellt ein weiteres Problem dar, das häufig übersehen wird.
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Wie kann Mikronährstoffmangel behoben werden?
Die Versorgung mit Spurennährstoffen kann über die Wurzel und über das Blatt verbessert werden. Die Düngung über den Boden stellt die Grundversorgung sicher, selbst wenn noch keine Blattmasse vorhanden ist. Unsere bewährten Mikronährstoff-Bodendünger EXCELLO haben seit langem einen festen Platz im Dünger-Programm vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Unter dem Namen FOLICIN werden hochwertige Mikronährstoff-Blattdünger angeboten.
Wie sinnvoll sind Spezialdünger für bestimmte Pflanzengruppen?
Großflächige Rosenbeete können mit einem speziellen Rosendünger gut versorgt werden.
Spezialdünger für Rosen, Rasen, Zitruspflanzen oder Rhododendron sind gut auf die einzelnen Pflanzen abgestimmt. Sie lohnen sich vor allem, wenn es in einem Garten eine größere Anzahl bestimmter Pflanzengruppen gibt. Für den Standardgarten mit vielen unterschiedlichen Pflanzen genügen in der Regel stickstoffbetonte und phosphorbetonte Dünger sowie Kalk. Mit diesen drei Produkten kommt man prima durch das Gartenjahr.
Wer die Zusammensetzung eines Spezialdüngers kennt, kann ihn natürlich auch für andere Pflanzen mit vergleichbaren Ansprüchen verwenden – etwa Rasen-Herbstdünger für Rhododendron. Bei niedrigen Nährstoffkonzentrationen muss der Dünger unter Umständen häufiger ausgebracht werden.
Langzeitdünger werden dagegen ein- bis zweimal im Jahr ausgebracht. Sie verhindern ein schnelles „Auswaschen“ in den Boden. Flüssiger Blattdünger wird über die Blätter und das Holz sofort aufgenommen. Dies ist praktisch zum Antreiben, zum Beispiel von Fuchsien nach der Winterruhe.
Woran erkenne ich, dass mineralischer Dünger zu hoch dosiert ist?
Bei einer deutlichen Überdosierung werden Pflanzen kurze Zeit nach dem Ausbringen schlapp. Der Grund: Mineralischer Dünger liegt in Salzform vor, Salz entzieht den Pflanzenzellen jedoch über die Wurzeln Wasser. Diesen Vorgang bezeichnet man als Exosmose. Um die Pflanzen zu retten, hilft ausschließlich die Gabe von reichlich Wasser, um den Salzgehalt zu reduzieren. Allerdings ist die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser die Folge. Daher ist eine genaue Berechnung der Aufwandmenge unerlässlich.
Dünger als Pulver, flüssig, perliert oder Granulat?
Düngemittel werden in unterschiedlichsten Varianten angeboten. Doch nicht jede ist für jede Pflanze geeignet.
- Flüssig: Flüssiger Dünger ist für die wöchentliche Düngung von Pflanzen in Töpfen und Kübeln zu empfehlen. Die Nährstoffe liegen wasserlöslich vor und werden von der Pflanze schnell aufgenommen, aber leider auch schnell aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen.
- Pulver: Pulverisierter organischer Dünger wie zum Beispiel Hornmehl wird schnell von Mikroorganismen aufgenommen und den Pflanzen verfügbar gemacht. Bei Hornspänen dauert es länger, bis die Nährstoffe verfügbar sind. Pulver ist bestens geeignet für das Ausbringen per Streuwagen, beim Streuen per Hand per Hand ist eine Staubmaske empfehlenswert.
- Kunstharz-ummantelt: Bei dieser Düngerform handelt es sich immer um einen Langzeitdünger, der die Nährstoffe langsam und gleichmäßig an seine Umgebung abgibt. Besonders gut geeignet für Pflanzen in Töpfen und Kübeln, aber auch für Pflanzen im Freiland. Die Produkte haben allerdings einen hohen Preis. Die Produktnamen enden meistens auf „cote“.
- Perliert/Granulat: Perlierter oder granulierter Dünger eignet sich besonders auf Beeten im Freiland. Das Ausbringen im Streuverfahren per Hand in der richtigen Dosierung ist leicht zu lernen.
Was tun mit Düngerresten?
Nach einiger Zeit bilden Flüssigdünger oft Kristalle, die sich außen am Flaschenhals oder im Inneren absetzen. Unter Umständen ist dann die Wirkung reduziert, sie können aber weiterverwendet werden: Dafür einfach die Flüssigkeit mit heißem Wasser vermischen, damit sich die Kristalle auflösen. Gleiches gilt für verklumptes Blaukorn-Granulat. In geöffnete Tüten von organischem Dünger wie Hornspänen können Insekten gelangen und ihn zersetzen. Besser ist es deshalb, nur kleinere Mengen zu kaufen, die in einem Gartenjahr aufgebraucht werden.
Mineralische Düngerreste gehören nicht in den Hausmüll, sondern sollten zum Recyclinghof gebracht werden. Organische Dünger können dagegen zum Beispiel auf dem Kompost entsorgt werden.
Achtung: Manche Dünger sind giftig
Manche anorganische Dünger können für Tiere wie Hunde und Katzen giftig sein. Für Haustierbesitzer ist aus diesem Grund organischer Dünger empfehlenswert.
BLATTDÜNGER ODER NORMALER DÜNGER: WAS IST BESSER FÜR MEINE PFLANZEN?
Klassischerweise werden Kübel- und Wintergartenpflanzen über die Erde gedüngt. Im Boden werden die Nährstoffe aufgeschlossen, von den Feinwurzeln aufgenommen und in der gesamten Pflanze verteilt. Die Nährstoffaufnahme über die Blätter ist für die Pflanzen meist nur ein Zusatz, der in den Tropen von weit größerer Bedeutung ist als in anderen Klimazonen, denn hier ist jedes Quäntchen Nährstoff wertvoll. Da wir jedoch bestrebt sind, unsere Topfpflanzen optimal zu versorgen, überwiegen die Nachteile einer Blattdüngung. Zum einen muss die Dosierung sehr feinfühlig erfolgen. Als Grundregel geht man von einer Dosierung aus, die der Hälfte der Konzentration bei einer Wurzeldüngung entpricht. Da Dünger Salze sind, kann es sonst zu Gewebeschäden kommen. Blattdünger hinterlassen überdies Flecken auf den Blättern, die optisch stören und bei direkter Besonnung zu sekundären Blattschäden führen können. Legitim ist der Einsatz dagegen bei akuten Mangelerscheinungen, z.B., wenn die Eisenaufnahme der Wurzeln durch zu niedrige pH-Werte unterbunden ist. Hier kann eine Eisengabe über die Blätter rasch zur Genesung führen. Nichtsdestotrotz sollten Sie auch hier die Ursache beheben und dann wieder über die Wurzeln düngen.
BLATTDÜNGUNG: SO GEHT ES
Das eigentliche Konzept der Blattdüngung ist ziemlich einfach. Die große Mehrheit der Pflanzen, einschließlich Hanf, sind in der Lage Wasser durch die Spaltöffnungen in den Blättern zu absorbieren. Daher kann man durch Besprühen der Blätter mit nährstoffreichem Wasser eine Dosis Nährstoffe direkt in den Hauptkörper der Pflanze selbst injizieren – angeblich mit fast sofortigen Ergebnissen.
BLATTDÜNGUNG DEINES HANFES: IST ES DAS WERT?
Ob Blattdüngung funktioniert ist nicht wirklich umstritten. Es ist gut dokumentiert, daß Pflanzen in der Lage sind Wasser durch die Spaltöffnungen zu absorbieren, so daß es keinen Grund gibt zu glauben, daß Hanf es nicht könnte. Was wir wirklich wissen wollen, ist ob es bedeutsam genug ist, um die Mühe wert zu sein.
Aus eigener Erfahrung würden wir Blattdüngung mit einem Ergänzungsmittel vergleichen, das das Wachstum fördert, sehr ähnlich wie ein erfahrener Züchter zusätzliches CO2 verwendet. Es kann auch eine gute Möglichkeit sein, um zu gewährleisten, daß Dein Hanf immer Zugriff auf alle benötigten Nährstoffe hat, wenn Dein Hanf derzeit Stress mit den Wurzeln hat.
Allerdings dürfte alles was Du bekommst nur eine kleine Leistungssteigerung sein. Während man die Auswirkungen der Blattdüngung sehr schnell sehen kann, geschieht die tatsächliche Aufnahme der Nährstoffe nur langsam, ist von kurzer Dauer und breitet sich nur selten über das eigentliche Blatt hinaus aus, das die Nährstoffe absorbiert hat. Zudem, während die Pflanze älter wird, wird es immer schwieriger für sie etwas über die Blätter aufnehmen, weil „undichte“ Pflanzenzellen die interzellulären Räume füllen – wo die Ionen der absorbierten Flüssigkeit transportiert werden.
Versteh uns nicht falsch, Blattdüngung WIRD Ergebnisse erzielen und viele Züchter berichten als direkte Folge davon von größeren Pflanzen und höheren Erträgen – versuch nur nicht es als die Hauptquelle von Nährstoffen zu verwenden; Du musst Deinen Hanf immer noch über die Wurzeln füttern, damit er alle Nahrung bekommt, die er braucht.